Großübung: Einsatzkräfte arbeiten Hand in Hand

Blaulicht soweit das Auge reicht – auf einer Großübung in Sulzbach-Rosenberg arbeiteten Einsatzkräfte aus verschiedenen Hilfsorganisationen Hand in Hand zusammen.


Eine unbekannte Anzahl Jugendlicher spielen Paintball in einer alten Industriebrache in Sulzbach-Rosenberg und werden nun vermisst – so das Szenario. Dieser Industriebetrieb ist bereits seit über 20 Jahren stillgelegt und eignete sich gerade deshalb perfekt als Übungsgelände.


Insgesamt 60 Helfer und Helferinnen aus den verschiedensten Hilfsorganisationen waren an der Übung am 14. Oktober beteiligt, darunter der Rettungsdienst, die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung und das Technische Hilfswerk aus den Ortsverbänden Sulzbach-Rosenberg und Amberg.


Nach einem kurzen Zusammentreffen im Ortsverband startete das Übungsszenario.

Alle Beteiligten, ebenso die Führungskräfte, wussten nicht, was sie vor Ort erwartete.

Nicht nur die Ungewissheit, sondern auch die Verletztendarsteller sorgten dafür, dass die Übung so realistisch wie möglich verlief.

Nach dem Eintreffen auf dem Übungsgelände begaben sich zunächst alle Einsatzkräfte mit ihren Fahrzeugen in einen Bereitstellungsraum, in dem sie auf ihre verschiedenen Einsatzaufträge warteten.


VERMISSTE PERSONEN


Die laut Szenario vermissten Personen mussten zunächst gesucht und anschließend gerettet werden.

Zur Suche wurden mehrere Trupps sowie die Rettungshundestaffel des THW Sulzbach-Rosenberg losgeschickt.

Vier Suchhunde der Rettungshundestaffel erkundeten zunächst nach einer kurzen Besprechung das gesamte Areal, um die Vermissten zu finden.

Nachdem in einem der Gebäude keine Person gefunden werden konnte, entdeckte der Golden Retriever Nick ein Mädchen in einem Schacht. Somit ergab sich der erste Einsatzauftrag für die THW-Kräfte.

Das Mädchen, welches aufgrund einer Beinverletzung nicht selbstständig aufstehen konnte, wurde mit einer speziellen Trage und Muskelkraft aus der Grube gehoben. Anschließend konnte sie durch den Rettungsdienst medizinisch versorgt werden.


In einem weiteren Abschnitt wurde ein Verletzter aus einem abgesenkten Bereich gerettet. Auch dieser hatte eine schwere Beinverletzung, wodurch ein selbstständiges Entkommen nicht möglich war.

Mittels Steckleiterteilen sowie einem Schleifkorb konnte er durch eine sogenannte schiefe Ebene ein Stockwerk nach oben transportiert werden.


ES WERDE LICHT 


Da die Übung am frühen Abend begann, setzte zeitnah die Dämmerung ein und die Einsatzabschnitte mussten mit Licht versorgt werden.

Dazu wurden mehrere Lichtstative aufgestellt, sodass die Nacht zum Tag gemacht werden konnte. Das THW Sulzbach-Rosenberg leuchtete zudem zentral die Sammelstelle sowie die Verpflegungsstelle mittels eines Lichtmastanhängers aus.


Die an der Großübung beteiligten THW-Einsatzkräfte wurden sowohl von dem Amberger als auch dem Sulzbach-Rosenberger Zugtrupp geleitet. Dadurch konnten die verschiedenen Einsatzabschnitte und Aufträge reibungslos geleitet und koordiniert werden. Auch die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG Öl) widmete sich der Leitung und Koordination.


In einem weiteren Szenario wurden Helfer und Helferinnen mit Atemschutzgeräten des THW Sulzbach-Rosenberg auf die Probe gestellt. Diese mussten einen Teil der Vermissten aus einem verrauchten dunklen Raum retten.


RETTUNG VON VERLETZTEN


Währenddessen musste ein Amberger Trupp einen weiteren Verletzten retten, welcher an einer kompliziert erreichbaren Stelle abgestürzt war. Bis zum Transport wurde dieser von Rettungskräften des BRK betreut. 

Um den Patienten liegend transportieren zu können mussten die Helfer und Helferinnen zunächst eine Steinmauer durchbrechen und darin verankerte Metallstreben durchtrennen.


Nach einer erfolgreichen Rettung aller Vermissten hatten sich die Einsatzkräfte eine Stärkung verdient.

Die OV-Küche des THW Sulzbach-Rosenberg verköstigte die Beteiligten mit verschiedenen Eintöpfen sowie Milchreis als Nachspeise.


In der Einsatznachbesprechung lobte Harald Enßner, Ortsbeauftragter des THW Sulzbach-Rosenberg, die Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen. Die Menschen im Landkreis können sich darauf verlassen, dass ihnen erfolgreich geholfen werde, wenn ein derartiges Szenario einmal tatsächlich eintreten sollte.


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